Einst wurde ein Kind geboren. Das Ergebnis eines Liebesaktes, der in seiner Bedeutung durch die Geburt gewonnen hat, in seiner Absicht jedoch nicht zwangsläufig.
Zwei Menschen, die irgendwo zueinander gefunden haben und die Situation, welche nun Folgen hat, erleben. Ich denke nicht, dass Kinder eine Entscheidung sind. Das Schwangerwerden wird immer mehr zum „Unfall“ oder unvorhergesehenen Ereignis. Das misst sich daran, dass so viele Ehen, auch jene mit Kindern, wieder getrennt werden.
„In Deinem Leben lernst Du viel. Du wirst enttäuscht, Du wirst vom Weg abkommen, Du wirst finden und verlieren. Doch Du wirst immer verantwortlich für Dich selbst sein. Jede Energie, jede Tat, jedes Wort, welches Dich verlässt, wird auf Dich zurückgeführt.
Dabei musst Du damit rechnen, dass man Dich am Ergebnis misst und nicht an Deinen intimen, menschlichen Beweggründen, welche hinter Deinen Handlungen stecken.“
Das ca. würde ich einem Kind mit auf den Weg geben.
Unser Leben verbringen wir fast ausschließlich damit, die Suche nach Glück und Erfüllung zu bestreiten. Das macht das Leben unplanbar. Dabei verlieren wir uns selbst aus den Augen da wir in uns suchen, wir trauen uns das nicht zu. Stattdessen wenden wir uns anderen Menschen zu, anderen Dingen zu, suchen das Erlebnis in Situationen. Und da uns diese Suche so müde macht und wir uns dabei immer von unseren Mitmenschen, denen wir diese Verantwortung übertragen wollen, abhängig gemacht haben, werden wir müde und werden wach und werden euphorisch und werden erschöpft, ohne, dass wir das gänzlich selbst im Griff haben wollen.
„Du entwickelst Dich von einem filterlosen Lebewesen, welches das Wertvollste so rein und klar empfindet zu einem nahezu undurchdringlichen Labyrinth. Du entwickelst Dich von der Kompatibilität zu jedem Menschen auf dieser Welt zu einem Einzelkörper, zu einem Puzzleteil.“
Das Leben verlangt einem sehr viel ab. Es wird einem geschenkt, doch fühlt es sich sehr oft danach an, als würde mit diesem Geschenk eine sehr große Erwartung mitgegeben. Eine Erwartung an das Erfüllen der Ansprüche anderer.
Wir urteilen nach dem WAS, doch sind wir alle Schlafwandler auf der unkonzentrierten Suche WARUM wir leben. Das beschäftigt uns ein Leben lang, bis wir sterben.
Glücklich sein ist eine Entscheidung. Das habe ich gelernt. Keine klare, aber eine starke und wichtige Entscheidung. Leider übernehmen wir eine Charaktereigenschaft, die schon fast evolutionär geworden ist weil sie auf fast jeden Menschen zutrifft: Wir lernen, auszuhalten. Wir gewöhnen es uns an, Schmerz, Unbehagen, Gedanken und Gefühle zu akzeptieren, die uns Kraft rauben und uns am Leben hindern. Sogar solche Mitmenschen akzeptieren wir an unserer Seite ohne aktuellen Grund oder Anlass. Das klare Wesen schwindet in uns. Es verkümmert, weil wir verlernen zu sehen. Weil wir uns mit Unglück zufrieden geben und nicht nach dem Glück suchen.
Jede Situation, die Potential hat, uns unglücklich zu machen, kann uns, nach der Suche nach der passenden Perspektive, glücklich machen. Das Unglücklichsein ist etwas Unnatürliches, welches uns von unseren Mitmenschen vorgelebt wurde und was wir übernommen haben. Es ist ein Virus, welcher in jeder Kultur zu finden ist.
Im Moment des Unglücks sind wir gelähmt, da wir Energie verbrennen, sie geht uns verloren, es schwächt uns und wir haben durch diesen Energieaufwand nichts erschaffen, das zu uns zurückkommt. Diese Umstand ist gefährlich und kann lebensbedrohlich sein!
Nun schreibe ich jedoch auch von den kleinen Energiefressern. Dazu zählen auch Situationen, in die wir mit Pauken und Trompeten hineingerannt sind, uns damit abgefunden haben, dass Alltag einkehrt und die Sache entzaubert wurde. Die Beziehungen, welche die Menschen da draußen leben. Mit ihrer Arbeit oder mit ihrem Partner. „Man muss buckeln um Geld zu haben um sich Dinge kaufen zu können“, „Meine Schwiegereltern fragen schon öfter nach, wann wir heiraten oder ob ich schwanger bin“…
Wir werden verpflichtet Kinder zu haben wenn wir geheiratet haben, oder zusammen zu bleiben weil es genug Menschen wissen und von einer Trennung mitbekommen würden.
Wir wollen nicht ohne Arbeit da stehen und uns mit weniger Geld abgeben. Wir tauschen unser Glück gegen Geld und Lebenszeit ein.
Das Leben ist wunderbar. Es ist großartig. Doch ist es im selben Moment auch schrecklich, ekelhaft, kaum zu ertragen. Wir sind, was wir preisgeben vor den anderen. Doch in uns selbst noch viel mehr. Nur müssen wir für uns selbst ein guter Türsteher sein. Denn wir sind auch, was wir von Außen in uns hineinlassen. Das sind nicht nur Erzählungen, denen wir lauschen, Spiele, die wir spielen, es ist auch Nahrung oder es sind Bilder und besonders Mitmenschen und Situationen mit ihnen.
Alles, das komplette Leben, ist eine Frage der Perspektive. Eine Frage der Sicht, die man darauf einnimmt und der Disziplin, die man walten lässt.
Diese Erkenntnis stimmt mich zuversichtlich.
Zum Glück!